Samstag, 9. September 2006

Tja, und heute wollten wir eigentlich nur mit Daniel essen gehen. Churrascarria, eventuell mit Rodizio. Abends wollte Daniel dann nach Tres Coracoes fahren, um seine Schwiegereltern zu besuchen. Und natürlich auch seine Familie. Auf unserem Plan stand eigentlich, ebenfalls Richtung Pouso Alegre zu einem anderen von ihren drei Brüdern zu fahren und von da aus noch einen Abstecher nach Varghina zu machen. Tja, und den haben wir dann auch umgesetzt. Eigentlich wollten wir um fünf Uhr morgends aufstehen, um um sechs losfahren zu können. Naja, aus fünf wurde sieben und aus sechs neun ... Aber dann sind wir mit ihren Eltern und einem ihrer Neffen in Richtung Pouso Alegre losgefahren.
Tja und das dauert natürlich schon eine Weile, sind immerhin an die 300 Kilometer. Aber ist eine recht ansprechende Gegend da, deutlich ruhiger als Sao Paulo und weniger dicht besiedelt. Ihr Bruder hat letzte Woche ein Business eröffnet in Pouso Alegre. Er bietet Wagenwäsche an, aber auch die Reinigung von Sofas und Teppichen. Sein Vater, Anas Vater, ist in einem ähnlichen Bereich tätig, die sind also alle selbständig. Ist allerdings doch eine etwas andere Waschanlage, als bei uns. Selbstbedienung gibt es da nicht.
Das ist mir auch an den Tankstellen aufgefallen, da wird man noch bedient. Arbeitskraft ist hier nicht so teuer, da geht das schon. In einem sind uns die Brasilianer allerdings voraus. Alternative Treibstoffe, die deutlich besser für die Umwelt sind, sind in Sao Paulo bereits normaler Alltag. An jeder Tankstelle gibt es neben Benzin und Diesel auch "Alkohol". Gut, das ist jetzt auch an einer deutschen Tankstelle durchaus nicht ungewöhnlich :-). Dass man den aber in den Tank kippt, sehr wohl. In Brasilien sind ca. 30% aller neu zugelassenen Fahrzeuge mit alternativen Treibstoffen angetrieben. Auch der Wagen von Anas Vater schluckt Alkohol und das nicht zu knapp. Da der Treibstoff allerdings gerade mal ca 60 cent pro Liter kostet, kann man kaum meckern ...
Wenn man davon ausgeht, dass Brasilien hier vermutlich als Testmarkt fungiert, kriegen wir das sicher auch mal. Aber hier haben die Brasilianer eindeutig die Nase vorn.
Von Pouso Alegre aus ging es dann erst mal essen. Karen ist auch mit dazu gestiegen, eine Nichte von Ana, die in Pouso Alegre mit ihren Eltern wohnt. Wieder ging es in eine Churrascarria und ich fürchte, wenn ich hier noch lange mit diesem tollen gegrillten Fleisch verwöhnt werde, dann wird das nix mit dem Projekt 2007 :-). Aber jetzt ist Urlaub, da kann man auch mal fünfe grade sein lassen.
Gegen Nachmittag sind wir dann am Ziel des Tages angekommen. In Varghina ...
Ja, tatsächlich. Die Stadt, in der sich die Cooper-Firma in Brasilien befindet. Ist gar nicht so einfach, da rein zu kommen, wenn man nichts dabei hat, was einen als Firmenangehörig ausweist. Ein wenig Glück braucht man aber auch und das klopfte dann an, als einer der Kollegen sich als der englischen Sprache mächtig an mich wandte. Nicht nur, dass er ebenfalls in der IT arbeitete. Es war auch noch der Schwager von Vivi, der Bruder von Daniel! Marco Antonio hat uns dann eine kurze Führung durch die Verwaltung verpasst und mir einige Kollegen vorgestellt, die ich bisher nur dem Namen nach kannte. Ist schon unglaublich, wenn man weit weg plötzlich Leute trifft, die man schon lange zu kennen glaubt.
Und Varghina ... Irgendwie ist die Gegend schon schön. Zuerst fährt man durch viel Natur und ist dann plötzlich in einer sehr modernen Stadt, die sich über die Hügel verteilt. Richtig schön, mit irgendwie amerikanischem Flair und trotzdem typisch brasilianisch. Varghina ist eine Stadt, die mir richtig gut gefallen hat.
Leider waren wir nicht lange genug dort, um Daniel doch noch zu treffen, der wollte nämlich abends dann in Varghina sein. Aber wir mussten ja wieder zurück, weil morgen früh der Flieger geht. Von Guarulhos geht es dann nämlich in eine der bekanntesten Städte der Welt. Nach Rio de Janeiro ...
Aber um 6:00 Uhr bereits am Flughafen ... Seufz, schlafen ist Luxus und Luxus kann ich mir nicht leisten ... Naja, morgen abend werde ich in einem Hotel an der Copacabana nächtigen und danach geht es weiter nach Buzios. Wenn man den Bildern im Internet glaube kann, ist das nahe mit dem Paradies verwandt. Mal schauen, was uns da erwarten wird.
Langsam glaube ich fast, ich könnte mich in dieses Land verlieben ...
Tja, ins Bett werde ich noch nicht so bald kommen. Wir gehen noch nach nebenan, da wohnt der dritte Bruder von Ana, Flavio. Die haben sich Pizza kommen lassen und da werden wir noch Abend essen gehen ...

Keine Kommentare: