Donnerstag, 26. Juli 2007

Wieder in Brasilien

Jetzt bin ich doch schon wieder zwei Tage hier. Die Zeit vergeht halt irgendwie schneller, wenn man im Urlaub ist. Die Anreise war gewohnt stressig, diesmal mit einer brasilianischen Airline. Die Varig ist grundsaetzlich schon ok, aber im Vergleich zu anderen etwas weniger gut ausgestattet. Wir sind mit einer Boeing 737-600 geflogen, ein Flugzeug, das doch etwas groesser ist, aber lange nicht so, wie die 747-400. Platz gibt es aber auch dort genug, nur die Unterhaltung an Bord ist relativ spaerlich. Es gibt nur einen grossen Bildschirm, quasi fuer alle, und dazu noch Anschluss fuer Kopfhoerer an jedem Sitzplatz. Da hat man dann aber auch eher Glueck gehabt, wenn der funktioniert. Insofern ist etwas Musik ueber die Kopfhoerer, die sich aber mit der Zeit wiederholt, und was zu lesen, das man bevorzugt selbst mitbringen sollte so ziemlich das einzige, was man bekommt.
Aber man kann ja immer noch schlafen, was ich von den 12 Stunden immerhin so in etwa 8 Stunden lang geschafft habe :-).

Wir sind dann sogar etwas frueher angekommen, als geplant. Bereits kurz nach fuenf setzte das Flugzeug in Guarulhos auf, wenigstens ohne Probleme. Ana war noch nicht da, also habe ich noch etwas am Flughafen gedoest. Hier ist gerade Winter und es ist nicht sonderlich warm, es war also noch dunkel, als wir in Richtung Osasco losgefahren sind. Eine Stunde spaeter waren wir in etwa da, und es hat sich kaum was veraendert.

Sao Paulo ist immer noch so, wie ich es in Erinnerung habe. Klar, warum sollte sich in den neun Monaten auch etwas aendern? Laut, viel Verkehr mit recht verrueckten Verkehrsteilnehmern, also alles wie gehabt. Nur wohnen wir diesmal woanders. Da Ana ja am Ende dieser Reise mit mir kommen wird, hat sie ihr Haus verkauft und wir wohnen jetyt zusammen in einem kleinen Haeschen hinter dem Haus ihrer Eltern. Etwas beengt, aber so weit ok.

Viel passiert ist eigentlich nicht in den letzten Tagen. Wir waren im Kino - Shrek 3 auf portuguiesisch - langsam verstehe ich etwas mehr, und Filme, bei denen man in etwa weiss, was gesprochen wird, helfen da natuerlich. Uebrigens ein wirklich neues Kino in einem tollen Einkaufszentrum, mitten in Osasco. Ausserdem in einer Churrascaria (das Grillfleisch ist so gut, wie ich das in Erinnerung habe). Und ansonsten haben wir uns im Fernsehen viel von den gerade stattfindenden panamerikanischen Spielen angeschaut. Das ist quasi wie die olympischen Spiele, nur duerfen nur die Laender Amerikas daran teilnehmen. Brasilien schlaegt sich gut, natuerlich vor allem in den Ballsportarten (nicht nur Fussball, sondern auch Volleyball, erstaunlicherweise auch Tischtennis und Wasserball, Basketball der Damen und Herren ...). Mit Baellen koennen sie wirklich umgehen. Auch ungewoehnlichere Sportarten enden oft gluecklich fuer Brasilien (Leichtatlethik, z.B. Weitsprung, Karate und so weiter). Ist uebrigens gar nicht weit weg, in Rio de Janeiro treten sie gegeneinander an. Im Maracana-Stadion war eine spektakulaere Eroeffnungsfeier. Da wuerde man richtig Lust kriegen auf olympische Spiele in dieser Stadt.

Das einzig negative ist der Husten, der mich nach dem Flug hierher ergriffen hat. Aber auch der wird langsam besser. Heute scheint wenigstens mal die Sonne, ansonsten hatten wir fuer Winter in Brasilien erstaunlich viel Regen und es ist doch recht kalt hier ... In den Nachrichten habe ich mitgekriegt, dass etwas weiter suedlich, noch suedlich sogar von Curitiba, sogar Schnee gefallen ist ... ist schon verdammt lang her, dass in Brasilien irgendwo mal Schnee lag ... Naja, hoffen wir, dass es besser wird, ansonsten waere Anas Idee, Urlaub in Natal (im Norden, nahe am Aequator) zu machen, vielleicht doch nicht schlecht. Ist allerdings grade etwas schwierig, weil das ein Inlandsflug ist, und die in der Regel von Congonhas aus erfolgen. Nach dem Unfall, ist der Flughafen aber immer noch so gut wie geschlossen. Von 215 Fluegen, fanden gestern 202 nicht statt ... das koennte also eine weniger gute Option sein ... naja, wir werden sehen. So scharf drauf, von Congonhas aus zu fliegen und vor allem, dort wieder anzukommen, bin ich dann doch auch wieder nicht ...

An eines werde ich mich aber sicher nie gewoehnen: Dieses Keyboard hier ... Vielleicht sollte ich naechstes Mal doch mein eigenes mitbringen ... ;-).

Insgesamt kann man aber sagen, dass diesmal die Eingewoehnungszeit deutlich kuerzer war. Ich habe mich diesmal eigentlich gleich wohl gefuehlt, was natuerlich auch an der Gastfreundschaft hier liegt.

In diesem Sinne bis hoffentlich bald aus dem heute etwas sonnigen, aber doch kuehlen Brasilien (naechstes Mal verlege ich den Urlaub hier auf unseren Winter. Muss ja nicht sein, dass man hierher in die Kaelte fliegt, wenn es bei uns so warm ist ;-))

Sonntag, 22. Juli 2007

Mit der Varig nach Brasilien ...

Einige Monate hat es doch gedauert. Am 23. Juli werde ich nun also, abends, kurz nach 22:00 Uhr, in ein Flugzeug nach Sao Paulo steigen. Diesmal wenigstens nicht über Umwege, sprich über irgendein anderes europäisches Land. Ich werde diesmal mit der Varig fliegen, einer brasilianischen Fluggesellschaft, die eine wechselvolle Geschichte hat. Die Varig ist erst letztes Jahr pleite gegangen und wird nun unter dem Namen VRG Linhas Aereas weitergeführt. Trotzdem ist sie noch als Varig bekannt.

Informationen gibt es hier:

http://de.wikipedia.org/wiki/Varig

Und hier ist die deutsche Website der Varig:

http://www.varig.de/

Es ist gar nicht so einfach, um diese Zeit in Richtung Brasilien zu kommen. Da gerade jeder in Urlaub will, waren die Flüge kaum noch zu haben, die preiswerten, meine ich natürlich. Einen Flug unter 1000 Euro zu finden, war insofern schwer und mit der Varig bin ich da auch nur knapp drunter. Ein Tipp für alle, die mal nach Brasilien wollen: Es ist ratsam, außerhalb der gängigen Urlaubszeit zu fliegen. Im Moment ist zwar eigentlich Winter in Brasilien, aber in den einschlägigen Touristenzentren wie Fortaleza oder auch Salvador de Bahia, die ja deutlich näher am Äquator liegen, als z.B. Sao Paulo, spielt das fast keine Rolle. Über Weihnachten ist auch nicht ratsam, da ist fas it ganz Brasilien Hauptsaison. Die lufthansa hat z.B. derzeit ein Angebot, das von ca. Ende September bis Anfang Dezember geht. In dem Zeitraum sind Flüge ab München schon um die 760 Euro zu haben, und das ist für einen Flug nach dort unten wirklich schon billig. Nicht mal die KLM kommt da ran, bei denen fängt es so bei ca. 890 Euro an ...
Ja, diesmal mußte ich da also durch, nachdem meine Frau den Termin für die Hochzeit auf den 28. Juli festgesetzt hat und da auch zu keinen weiteren Kompromissen mehr bereit schien ... man muß dazu sagen, wir haben am 25. Mai diesen Jahres hier in Deutschland Standesamtlich geheiratet und wollten dann "irgendwann später" die kirchliche Hochzeit nachholen. Da ich beruflich viel unterwegs bin und wir gerade ein wichtiges Projekt haben, war eigentlich geplant, daß wir uns einen Termin suchen, an dem mal gerade Pause ist. Das wäre im August zwar so gewesen, aber in dem Monat wollte meine Frau nicht heiraten. Irgendeine Tradition der Familie. Ok, aber dann hätte man ja auch eher auf das Ende diesen oder den Anfang des nächsten Jahres ausweichen können. Stattdessen mußte ich dann irgendwann erfahren, daß es der 28. Juli sein soll und es so gut wie kein zurück gibt ...
Ist ja nicht schlimm, nur diesen Flug zu kriegen war halt nicht so wirklich einfach. Und preiswert schon gleich gar nicht. Naja, nun ist er gebucht und morgen werde ich Brasilien wiedersehen, die Heimat meiner Frau und ein Ort, der mir beim letzten Mal ja ganz gut gefallen hat. Bis auf einige Ausnahmen ...
Nicht schön ist natürlich, daß es diese Woche zu einem schrecklichen Unglück in Sao Paulo kommen mußte. Ein Flugzeug der TAM, ist über die Landebahn des Congonhas Airport hinausgeschossen und erst über eine vielbefahrene Strasse gerast, bevor es von einer Tankstelle gestoppt wurde. Da bin ich doch froh, daß mein Flug nach Guarulhos geht, dem internationalen Flughafen von Sao Paulo. Ein Bekannter hatte mir letztes Mal, im September, erzählt, daß der Flughafen Congonhas so seine Tücken hat. Er liegt halt quasi mitten drin in einem Stadtteil von Sao Paulo, was über die letzten fast achtzig Jahre so gewachsen ist. Insofern warten sie eigentlich schon lange auf das große Unglück. Wer schon gesehen hat, wie den ganzen Tag Flugzeuge über die Häuser in der Nähe des Flughafens eingeschwebt sind, der weiß, was gemeint ist ... jetzt ist es also passiert. Und ausgerechtnet wenige Tage danach, werde ich nach Sao Paulo fliegen ... naja, die statistische Wahrscheinlichkeit wird hoffentlich auf meiner Seite sein.
Erfreulich ist, daß ich einige Freunde wiedersehen werde. Und ebenfalls erfreulich ist, daß ich nach dem 28. Juli noch über eine Woche habe, in der ich die angenehmen Seiten des Landes zusammen mit meiner Frau genießen kann. Ist alles irgendwie schnell gegangen, obwohl es andererseits auch eine erschreckende Langsamkeit an den Tag legt, bis wirklich alles hinter einem liegt.
Gut ist auf jeden Fall, mal zwei Wochen was anderes zu sehen. Darauf freue ich mich wirklich schon :-).
In diesem Sinne hoffe ich, daß wir uns bald wiederlesen. Dann allerdings wahrscheinlich schon von der anderen Seite des Atlantiks ... und der anderen Hemisphäre ... also ganz weit weg sozusagen :-).