Donnerstag, 2. August 2007

Vila Velha und Vitoria

Der Rest des Ankunftstages, stand ganz im Zeichen von Erholung von der Busreise. Wir haben uns in der Pousada eingerichtet und sind erst mal Fisch essen gegangen, mit Blick auf den Strand, natuerlich. Danach dann erst mal ausschlafen und Abends noch mal was essen, das war der erste Tag. Fuer mehr war erst mal keine Zeit da.
Am zweiten Tag ging dann das Programm los. Morgens am Strand, bei doch wesentlich angenehmeren 22 Grad, allerdings nur mit nassen Fuessen und natuerlich frischem Fisch und frischen Shrimps und herrlichem Agua de Coco ... so laesst es sich leben ;-). Danach dann sechs Stunden Sightseeing mit einer Fuehrerin, die uns mit ihrem Fiat herumgefahren hat, uns die Straende und mehr gezigt hat. Zum Beispiel das "Convento Nossa Senhora Penha", das malerisch auf einem Berg liegt, und das seit mindestens 400 Jahren. Es hat so einige Kriege ueberstanden, soweit ich das verstanden habe, von dort aus haben die Portugiesen z.B. erfolgreich Hollaender und andere Invasoren in die Flucht geschlagen.
Von dort oben hat man auch einen herrlichen Ausblick ueber Vila Velha und Vitoria ... mit einer gigantisch grossen Bruecke, die beide verbindet, und freiem Blick auf das Werk der Schokoladenmarke Garoto, die Marke in Brasilien, das in Vila Velha seinen Hauptsitz hat. Das Werk wollten wir Mittwoch besichtigen.
Dafuer haben wir den Dienstag dann damit verbracht, in ein Eisenbahnmuseum zu gehen. Vitoria ist einer der groessten Exporthaefen von Brasilien, was man auch an den endlosen Ketten von Frachtschiffen sieht, die man vom Strand aus am Horizont den ganzen Tag beobachten kann. Exportiert wird im Wesentlichen Eisenerz, was sicher die Kollegen aus dem Bergwerk interessieren wuerde :-). Das Erz wird aus dem Landesinneren, aus dem Bundesstaat Minas Gerais, angeschafft, der direkt im Westen von Espirito Santo liegt. Der Bundessstaat liegt direkt am Meer, noerdlich vom Staat Rio de Janeiro und suedlich von Bahia. Im Westen findet sich der wesentlich groessere Staat Minas Gerais. Die Zuege in Brasilien dienen in erster Linie dem Transport von Guetern und erst in zweiter Linie dem von Menschen. Dafuer sind ja eher die Flugzeuge oder Buslinien da. Bei den grossen Entfernungen in Brasilien, eigentlich auch kein Wunder. Wir haben fast 1000 Kilometer mit dem Bus zurueck gelegt, da wir nicht direkt gefahren sind, eventuell sogar mehr.
Das Eisenerz wird in Vitoria dann bearbeitet. Entweder, wird es in seiner Rohform exportiert, und erst an Ort und Stelle in Eisen bzw Stahl verwandelt, oder es wird vorher noch verarbeitet und dann in Form von kleinen Eisenbaellen verschickt.
Das Museum ist jedenfalls sehr interessant und die malerische Kulisse mit den histrischen Lokomotiven und Waegen, wird gerne von Hochzeitspaaren als Kulisse fuer Bilder benutzt. Waehrend wir dort waren, haben sich dort bestimmt drei oder vier Paare in voller Montur aufgehalten ...
Zum Abschluss, haben wir dann noch Vitoria per Automobil besichtigt und sind dort in einer Manufaktur fuer Pfannen gelandet. Die Gegend ist bekannt fuer ihren hervorragenden Fisch, der gerne in den aus Ton gebrannten Pfannen serviert wird, den sogenannten Moquecas.
Mit einem Abendessen in einem netten Restaurant unweit der Pousada, haben wir den Abend ausklingen lassen.
Und am naechsten Tag standen nur zwei Dinge auf dem Programm: Morgens, ab gegen 9:30, nach dem Fruehstueck, ging es an den Strand. Der Tag war herrlich, bis zu 25 Grad hatten wir da morgens schon, strahlend blauer Himmel dazu und in Brasilien "winterlich" ruhig gelegener Strand. Optimal also, um sich wirklich zu erholen, am Strand wiederum von Krabben und "Agua de Coco" zu leben und Fisch zu verspeisen. Das haben wir bis gegen 1:30 gemacht und uns dann auf den Ausflug in die Schokoladenfabrik vorbereitet.
Und das war denn doch sehr interessant. Garoto wurde von deutschen Auswanderern gegruendet und exportiert seine Schokolade in 51 Laender der Welt. Ob Deutschland auch dabei ist, weiss ich jetzt allerdings nicht, gesehen habe ich die Marke hierzulande jedenfalls noch nicht. Bekannte Marken sind z.B. "Serenata de Amor" oer "Mundy", allerdings natuerlich eher in Brasilien bekannt. Auch It Coco ist recht bekannt, das ist quasi das Bounty Brasiliens. Waehrend der Besichtigung, gibt es zwei Stationen, an denen die Fuehrerin zur Kostprobe einlaedt und man in zwei Minuten Schokolade futtern darf, so viel man will ... fuer die Kinder natuerlich ein gewaltiges Vergnuegen und fuer die Erwachsenen genauso ... :-). Geruechte besagen, dass ein Besucher mal 67 Stuecke verschlungen hat :-). Mir haben doch deutlich weniger gereicht. Aber beeindruckt war ich trotzdem. Die Fabrik ist wie geleckt, sauber eingerichtet, staendig wird die Farbe auf dem Boden erneuert, mit der die Wege fuer die Besucher gekennzeichnet werden, die Flaechen fuer die Waren, die Feuerloescher und so weiter. Eine wirklich vorbildliche Firma, die so genauso auch in Deutschland stehen koennte. Sehr beeindruckend.

Leider war das dann auch schon der letzte Tag. Mit der Busfahrt am Abend, endete der Ausflug nach Vila Velha. Der Strand kann meines Erachtens mit der Copa Cabana mithalten, dazu ist er deutlich ruhiger und das Wasser dort ist sauberer. Insofern ist die Gegend wirklich eine Alternative zu Rio de Janeiro. Schoen war es jedenfalls, auch wenn an die 15 Stunden im Bus hinter uns liegen. Heute streiken naemlich zu allem Ueberfluss auch noch die Metro-Angestellten und jeder in Sao Paulo, musst gucken, wie er zur Arbeit kam. Wir sind doch einige Stunden im Stau gestanden. Das war dann doch eher kein grosses Vergnuegen ... Aber nach der Dusche und der ersten warmen Mahlzeit, geht es langsam doch wieder ...

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